Zu positive Berichterstattung? Die Studie des Kommunikationswissenschaftlers Michael Haller zur „Flüchtlingsberichterstattung“ in deutschen „Leitmedien“
Schlagworte:
Fluchtberichterstattung, Migration, deutscher Journalismus, StudienAbstract
Der Beitrag stellt eine Replik auf die Studie „Die Flüchtlingskrise in den Medien. Tagesaktueller Journalismus zwischen Meinung und Information“ des Kommunikationswissenschaftlers Michael Haller dar. In Teilen der akademischen Community sowie der post-migrantischen Öffentlichkeit hat die Studie für Aufsehen und Kritik gesorgt. Haller wird vorgeworfen, das Argument rechtsnationaler Kreise übernommen zu haben, die Medien hätten über die Fluchtmigration zu positiv berichtet und sich damit auf die Seite der Eliten gestellt. Der vorliegende Essay ordnet die Studie sowie die Kritik daran anhand vorliegender Befunde der internationalen und transkulturellen Kommunikationswissenschaft ein. Es wird herausgearbeitet, dass eine Kontextualisierung der Studienergebnisse in den bestehenden Forschungskorpus weitgehend unterbleibt. Es kann ein ahistorischer, journalismuskritischer Bias in der o.g. Studie ermittelt werden, welcher der Medienberichterstattung das Ausblenden migrationskritischer Stimmen attestiert, ohne jedoch diese Befunde sauber an die Forschung rückzubinden. Durch die verwendeten Begriffe und Termini wird der Bias verstärkt. Es wird belegt, dass die Studie gravierende konzeptionelle Schwächen aufweist.
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