Integrationsprozesse in segmentierten Öffentlichkeiten. Die EU als Integrationschance für die Parallelgesellschaften in Lettland?
Schlagworte:
Integration, kollektive Identität, Europäische Öffentlichkeit, Lettland, Diskurs, InhaltsanalyseAbstract
Der Beitrag untersucht die Sozialintegration der lettisch-sprachigen Mehrheit und der russisch-sprachigen Minderheit in Lettland im öffentlichen Diskurs. Er geht der Frage nach, ob über die Integration des Staates in die EU auch die Integrationsdefizite zwischen lettisch- und russisch-sprachigen Gruppen überwunden werden können. Den theoretischen Hintergrund für die Auseinandersetzung mit der lettischen Integrationsproblematik bilden einerseits Integrationstheorien aus der Öffentlichkeitsforschung und andererseits Ansätze zur Entstehung europäischer Identität. Mithilfe einer Inhaltsanalyse werden Übereinstimmungen und Unterschiede in den lettisch- und russisch-sprachigen Tageszeitungen in Lettland im Kontext der Europawahlen 2004 und 2009 identifiziert. Die Befunde zeigen, dass die Teilöffentlichkeiten zwar ein ähnliches Themenrepertoire aufweisen und auch die Konstruktionen kollektiver Identität von Lettland als Nation und als EU-Mitglied jeweils weitgehend übereinstimmen. Im Zeitvergleich lässt sich für beide Indikatoren jedoch eine gegenläufige Bewegung in den jeweiligen Gruppen feststellen, so dass kaum von einer zunehmenden Integration ausgegangen werden kann.
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